Im Vorratsraum des Lebensmittelgeschäftes Jonas trafen sich am 12. Februar 1921 einige Sportinteressenten, um sich über die Gründung eines Sportvereins zu unterhalten. Man kann diese Zusammenkunft als die erste Vereinssitzung bezeichnen, denn nach Klärung einiger Voraussetzungen wurde bereits an diesem Abend die Vereinsgründung beschlossen. Man einigte sich auf Grün und Weiß als Trikotfarben. Das vierblättrige Kleeblatt als Emblem sollte das erhoffte Glück bringen.

geschichte 1

Der I. Vorsitzende Karl Franzem wurde beauftragt, mit der Gemeindeverwaltung über ein geeignetes Gelände zur Herrichtung eines Sportplatzes zu verhandeln. Die Beschaffung der Schuhe, Trikots und Bälle wurde Max Jonas übertragen. Die Schwierigkeiten in dieser Hinsicht waren besonders groß, denn nicht alle Spieler verfügten über die finanziellen Mittel, die Anschaffungen dieser Art leicht machten.

Von der Gemeinde wurde das Gelände "am Birnbusch" zur Verfügung gestellt, das jedoch erst in Eigenleistung abgeholzt werden musste. Hier wurde der Sportplatz angelegt. Die Mühe und Arbeit wurde belohnt, denn die Mannschaft errang bereits in den Spieljahren 1921/22 und 1922/23 den Pokal des Zweckverbandes Westerwald, dem ferner die Vereine Daufenbach, Dernbach, Linkenbach, Niederhofen, Urbach und Wienau angehörten.

Es wurden nicht nur Fußballspiele ausgetragen, sondern auch andere Sportarten wie Boxen, Turn- und Laufwettbewerbe führte man durch. Hierbei müssen besonders die Erfolge von Julius Jonas über die Sprintstrecke von 100 m erwähnt werden. In der hiesigen Umgebung übertraf ihn lediglich Schmidt aus Herschbach, der Schlussläufer der deutschen 100 m Staffel.

Mit taktischen Sonderaufgaben im Fußballspiel wurde zur damaligen Zeit Eugen Vogel betraut. Er bekam die Aufgabe, den Spielmacher des Gegners nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Das Toreschießen besorgte in den meisten Fällen Herbert Dills von der Eckfahne aus. Ewald Marth schoss in Gladbach nach Zusammenstoß mit einem Gegner mit gebrochenem Bein ein Tor. Es wird berichtet, dass dieses Spiel Karl Franzem statt 10 sogar 15 Zigarren gekostet hat.

Die Arbeitslosigkeit und die Geldentwertung bereiteten große Sorgen. Bälle, Schuhe und Trikots konnten jahrelang nicht erneuert werden. Der Verein zählte 1925 nur 28 passive Mitglieder. Auf Unterstützung der Öffentlichkeit konnte man nicht hoffen. Beim Kassieren auf dem Sportplatz wurde nicht selten zur Antwort gegeben, man befände sich auf einem öffentlichen Gemeindeweg und brauche daher kein Eintrittsgeld zu bezahlen.

Um der ständigen Geldentwertung auszuweichen, wurde das geringe Vereinsvermögen in Zucker angelegt, der dann später bei notwendigen Anschaffungen zum Tagespreis im Geschäft Jonas verkauft wurde. Bedingt durch die Kriegsereignisse wechselte häufig die Vereinsführung: Julius Jonas, Erich Udert, Karl Bender, Rudolf Soth leiteten in der aufgeführten Reihenfolge den Verein.

1945, nach Kriegsende, konnte nur unter größten Schwierigkeiten begonnen werden. Nach Rudolf Soth übernahm Helmut Schmidt den Posten des I. Vorsitzenden. Soth führte den Spielausschuss. Beide Personen haben an den Nachkriegserfolgen unseres Vereins maßgeblichen Anteil. Bälle, Schuhe und Trikots wurden durch Eintauschen von Lebensmitteln, die im Dorf gesammelt worden waren, beschafft.

Aus der Gefangenschaft wurden zwei namhafte Spieler in ihr letztes Quartier nach Raubach entlassen: Alfred Ewers vom VFL Bottrop und Helmut Reuther vom Dresdener SC. Ewers war Amateurnationalspieler, Reuther kam aus der Mannschaft, die Helmut Schön, der damalige DFB-Trainer, zur Deutschen Meisterschaft führte. Diese Spieler waren maßgeblich daran beteiligt, dass Raubach mehrmals Staffelsieger wurde und in der Presse von Altmeister Raubach lange Zeit die Rede war.

Erwähnt sei auch unsere Damenriege, die sich dienstags zum allwöchentlichen Training in der Turnhalle trifft.

1973 gründete man mit den Nachbarvereinen FV Daufenbach und Sportfreunde Puderbach die SG 1973 Holzbachtal. Nach mehr als 20 jähriger Zusammenarbeit wurde diese SG dann Ende er 90er Jahre beendet.

2005 wurde mit der SG Roßbach/Mündersbach eine Kooperation eingegangen, die im Jahr 2006 zur SG Raubach/Roßbach/Mündersbach führte, welche aber mit Wirkung zum 30.06.2010 beendet wurde, weil vor allen Dingen die Vorstellungen bzgl. Jugendarbeit zu unterschiedlich waren.

Ab 01.07.2010 tritt der SV Raubach der SG Puderbach mit den Vereinen TSG Urbach/Dernbach, FV Daufenbach, Spfr. Puderbach und SV Raubach bei. Hier ist nunmehr die Plattform für eine erfolgreiche Jugendarbeit geschaffen, die uns hoffentlich in der Zukunft noch viel Freude bereiten wird.